20.11.2025
König + Neurath

Eigenverwaltungsverfahren beantragt

Der Vorstand der König + Neurath AG mit Sitz in Karben (Wetteraukreis in Hessen) hat am 17. November beim Amtsgericht Frankfurt am Main ein Eigenverwaltungsverfahren beantragt. Ziel: den seit 100 Jahren ausschließlich in Deutschland produzierenden Spezialisten für innovatives Büromobiliar und Raumlösungen zu sanieren. Bereits Ende Oktober hat der Vorstand einen Restrukturierungsprozess zusammen mit Experten von Hahn Consultants und der Kanzlei Oppenhoff & Partner gestartet, der nun in das beantragte Eigenverwaltungsverfahren mündet. Dafür hat sich König + Neurath die juristische Expertise von Dr. Jens Schmidt und Marion Rodine, beide Partner bei Runkel Rechtsanwälte, gesichert. Sie werden dem Vorstand als Generalhandlungsbevollmächtigte zur Seite stehen. Das Eigenverwaltungsverfahren ist ein Sanierungsverfahren, bei dem der Vorstand im Amt bleibt. König + Neurath beschäftigt in Karben, 15 km nördlich von Frankfurt, rund 830 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Belegschaft wurde bereits persönlich über die aktuelle Lage informiert.

Nach schwierigem Jahr 2024: massive Auftragsrückgänge auch im Jahr 2025
Der deutsche und europäische Büromöbelmarkt steckt seit Anfang 2024 in einer Krise. D.h., dass die Neuanschaffung von Büromöbeln, wenn die wirtschaftliche Lage im eigenen Bereich angespannt ist, verschoben werden. Seit Sommer 2025 hat sich der Absatzmarkt für König + Neurath noch einmal massiv verändert, es kam zu einem lawinenartigen Abrutsch bei Neuaufträgen. Aus diesem Grund scheiterte im November eine notwendige Finanzierungsrunde bei König + Neurath, so dass zur bereits vorhandenen Ertragsschwäche eine Liquiditätskrise hinzukam. Ziel der Sanierungsarbeit ist es, das Unternehmen wieder zukunftsfähig und ertragsstark zu machen.
Erste Aufgaben der Eigenverwaltung sind die Absicherung der Gehälter für alle Mitarbeitenden über einen Zeitraum von drei Monaten zu gewährleisten und die Finanzierung für die kommenden Monate sicherzustellen, um die unternehmerische Handlungsfähigkeit in vollem Umfang zu erhalten sowie Produktion und Auslieferung des bestellten Büromobiliars fortzusetzen.

Geschäftsmodell gesunden und dann strategisch weiterentwickeln
Die Vorstände von König + Neurath, Steffen Schwerd (CEO) und Rainer Raschke (CFO), erklären gemeinsam: „Der Büromöbelmarkt ist zyklisch, die mehrjährige negative Entwicklung hält an. Deshalb müssen wir das Unternehmen unter Einbeziehung der Belegschaft und des Betriebsrats sanieren. Von unserer Zukunftschance als Impulsgeber sind wir überzeugt, weil König + Neurath über großes Know-how als qualitätsführender und innovativer Büromöbel-Pionier verfügt. Wir wollen das vorhandene Geschäftsmodell gesunden und uns dann strategisch weiterentwickeln. Das Fachwissen, die Treue und die Loyalität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auch in Zukunft das Fundament von König + Neurath in Karben bilden.“
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