Charlotte Perriand, Gouache u. Fotomontage des „Équipement Intérieur d’unehabitation“, gezeigt im Salon d’automne 1929, veröffentlicht in L’Architecture vivante, 1930, Sammlung Kunstmuseen Krefeld.
Charlotte Perriand in der Ausstellung „Proposition d’une synthèse des arts“, Tokyo, 1955
Mit „Charlotte Perriand. L’Art d’habiter/Die Kunst des Wohnens“ widmen die Kunstmuseen Krefeld der französischen Pionierin, Architektin und Designerin (1903–1999) die erste umfassende Retrospektive in Deutschland. Die Ausstellungen beleuchteten das visionäre Werk einer der prägendsten Gestalterinnen des 20. Jahrhunderts – eine Frau, die das moderne Wohnen neu dachte und damit weit über ihre Zeit hinauswirkte. Die Ausstellungen entstehen in enger Zusammenarbeit mit den Archives Charlotte Perriand und werfen einen Blick auf ihr Lebenswerk aus der Perspektive der Gestaltung für den Wohnraum. Von ihren frühen ikonischen Stahlrohrmöbeln über die experimentellen Minimalbehausungen der Zwischenkriegszeit, die modularen Aufbewahrungssysteme der Nachkriegsjahre bis hin zu ihrem Gesamtkunstwerk – dem alpinen Skigebiet Les Arcs – präsentiert die Schau Perriands gestalterisches Programm und ihr gesellschaftliches Engagement durch das Design von Lebensräumen.
Ihr Werk erweist sich dabei als bemerkenswert aktuell – nicht nur im Hinblick auf zeitgenössische Architektur- und Designfragen, sondern auch angesichts drängender ökologischer und sozialer Herausforderungen.„Charlotte Perriand dachte Gestaltung ganzheitlich – als Lebensentwurf, als Brücke zwischen Kunst, Design und Architektur und als Ausdruck politischer Haltung. Genau darin liegt die Verbindung zu unserer Programmatik: Auch die Kunstmuseen Krefeld verstehen sich als Ort, an dem Gestaltungsfragen immer auch gesellschaftliche Fragen sind. Perriands Werk ist ein kraftvoller Beleg dafür, wie ästhetische, soziale und ökologische Verantwortung zusammenwirken können – und damit heute aktueller denn je“, erklärt Museumsdirektorin und Kuratorin Katia Baudin. Zu sehen sind die Ausstellungen vom 2.11.2025 bis 15.03.2026.