Hier stimmt die Chemie
Die über 10.000 Exponate des Deutschen Museums in München ziehen Jahr für Jahr rund 1,5 Millionen Technik- und Wissenschafts-Enthusiasten an. Hightech ist hier Ehrensache. Auch in der neu gestalteten Chemie-Ausstellung - die mit eindrucksvollen Wandflächen aus dem Mineralwerkstoff Himacs in strahlendem Weiß glänzt.
Die neu konzipierte Chemie-Ausstellung gliedert sich in drei große Bereiche, beginnend mit historischen Laboratorien aus dem Mittelalter sowie einem darauf folgenden Experimentierfeld mit Mitmachlabor und Hörsaal. Der dritte Bereich umfasst eine große Halle mit visuell eingängig gestalteten Themeninseln, die den Stellenwert der Chemie in den Dingen des alltäglichen Lebens zeigen – von Kosmetik über Ernährung, Freizeit und Sport bis hin zum Thema Bauen.
Geplant wurde die neue Dauerausstellung vom Architekturbüro Ambos & Weidenhammer aus München. Grundidee: Die riesige Welt der Chemie sauber in einzelne Themeninseln zu gliedern und mittels zylindrischer Wandflächen voneinander abzutrennen. Auf diese Weise sollen sich die Besucher ungestört auf das jeweilige Thema konzentrieren können. Wissenschaftliches Grundwissen wird dafür nicht gebraucht. Vielmehr wird Chemie auf einfache Weise erklärt. Exponate, Texte oder interaktive Elemente machen historische Entwicklungen oder moderne Produkte anschaulich. Viele Exponate sind absolut einzigartig, wie etwa der berühmte Kernspaltungstisch mit den Originalgeräten. Hier führten Otto Hahn, Lise Meitner und Fritz Straßmann ihre Versuche mit Uransalzen durch, in deren Verlauf 1938 erstmals ein Atomkern gespalten wurde.
Doch nicht nur inhaltlich, auch optisch begeistern die Inseln und ihre zylindrischen Wände, die aus dem Mineralwerkstoff Himacs gefertigt wurden. Faszinierende Strukturen in gefräster Doppelmanteltechnik lassen die Besucher in die jeweilige molekulare Welt eintauchen. Durch ihre Transparenz wecken sie die Neugierde und locken das vorbeiflanierende Publikum ins Innere. Die Wände aus dem Solid-Surface-Material sind im Design auf das jeweilige Thema ausgerichtet: So zeigt etwa die Struktur der Themeninsel "Freizeit und Sport" eine abstrahierte Mikroskop-Aufnahme von Kunststoffasern oder die Themeninsel "Kosmetik " runde, blasenartige Formen und erinnern damit beispielsweise an ein Schaumbad.
Eine echte Herausforderung für den Mineralwerkstoff und den Verarbeiter. Für die Umsetzung wurden daher auch absolute Spezialisten benötigt. Die Wahl fiel auf Körling Interiors aus Dortmund, die zusammen mit der Georg Ackermann GmbH aus Wiesenbronn das Solid-Surface-Material in die richtige Form brachten.
Das Ergebnis begeistert, wie die Kuratorin der Ausstellung, Susanne Rehn-Taube zu berichten weiß: „Die Gestaltung mit den halb geschlossenen Flächen bewährt sich bei Führungen. Besuchern und Museumsexperten gefällt der moderne Umgang mit Chemie. Sie loben das moderne, eigenständige Design, das wesentlich von den zylindrischen Wänden bestimmt wird.“
Projekt: Chemie-Ausstellung, Deutsches Museum, www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/chemie
Ort: München, Deutschland
Design: Ambos & Weidenhammer Architekten, München, www.a-w-architekten.de
Material: HIMACS Alpine White S028, www.himacs.eu
Himacs-Verarbeiter:
Körling Interiors GmbH & Co. KG, Dortmund, www.koerling-interiors.de
Georg Ackermann GmbH, Wiesenbronn, www.ackermanngmbh.de
Foto: © Stefan Müller-Naumann