Hohe Investitionen in den Ladenbau
Der Handels investiert kräftig in das Erscheinungsbild und die technische Ausstattung seiner Geschäfte – das gilt insbesondere für den Lebensmittelhandel. Über alle Handelsbranchen hinweg ist die Optimierung des Bestands der größte Kostenfaktor bei den Investitionen. So einige vorläufige Ergebnisse der EHI-Studie „Ladenmonitor 2020“, die Claudia Horbert, Ladenbau-Expertin, gestern den knapp 200 Teilnehmern der EHI Retail Design Konferenz in Köln vorstellte. Die gesamte Studie wird zur „EuroShop 2020“ veröffentlicht.
Die Kosten für die Einrichtung eines neuen Lebensmittelmarkts sind im Vergleich zu 2016 um 14,7 Prozent auf 733 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche (VKF) gestiegen. „Ein unverändert hoher Anspruch an die Ladenoptik, gerade in den Frischebereichen, mehr gastronomische Angebote und kühlpflichtige Convenience-Sortimente bestimmen das Investitionsverhalten des Lebensmittelhandels. Damit wird auch weiterhin in moderne, energieeffiziente Kältetechnik investiert.“, erklärt Claudia Horbert.
Im Fokus der Neueröffnungen in der Lebensmittelbranche stehen neben dem klassischen Supermarkt mit einer durchschnittlichen Verkaufsfläche zwischen 1.600 und 2.000 qm zunehmend Klein- und Spezialformate als Nahversorger in den Städten.
Im Fashion-Handel sind die Kosten für ein neues Geschäft im Vergleich zu 2016 um 12,6 Prozent gestiegen und liegen aktuell bei 500 Euro/qm VKF. Obwohl das Handelssegment unter einem hohen Kostendruck steht, vielfach begleitet von einer deutlichen Portfoliobereinigung, bleibt das Bestreben der Unternehmen nach einer qualitativen Aufwertung der Verkaufsfläche unverändert bestehen.
Im Mittelpunkt ihrer Investitionen steht für Handelsunternehmen aller Branchen weiterhin die Bestandsoptimierung der Filialen. Diese folgt allerdings nicht mehr zwangsläufig regelmäßigen Renovierungszyklen im Sinne von Komplettumbauten. So hat sich der Trend der letzten Jahre zu einer Verlängerung der Fristen für Umbauten deutlich verstärkt. Vollumfassende Renovierungen im Food- und Nonfood-Handel werden jetzt erst nach über 9 bis 9,1 Jahren durchgeführt. An ihre Stelle treten Teilumbauten und kleinere Refresh-Lösungen mit hochflexiblen Einrichtungsmodulen und einer raschen Veränderung von Aktionsflächen, um die Läden technisch und optisch auf dem neuesten Stand zu halten.
Die Ausstattung der Geschäfte mit LED-Technik ist im deutschen Handel mittlerweile weit fortgeschritten. So liegt der branchenweite Umrüstungsstand bei 61 Prozent im Food- und bei 41 Prozent im Nonfood-Handel. Folglich sind die Ausgaben für LED-Beleuchtung im Vergleich zu 2016 um knapp die Hälfte zurückgegangen. Die Umrüstung der Läden mit LED ist aber noch nicht flächendeckend abgeschlossen. So sieht noch rund ein Drittel der Befragten in der LED weiterhin einen Schwerpunkt seiner Investitionen.