Positive Signale für die Bad-Branche
Nicht zum ersten Mal findet die ISH in einer geopolitisch sehr angespannten Phase statt. 2019 sind die entsprechenden Turbulenzen im unmittelbaren Vorfeld der Leitmesse für „Water. Energy. Life.“ besonders heftig. Die „gefährliche Gemengelage“ etwa aus populistischen und protektionistischen Tendenzen, Handelskonflikten, Sanktionen und einem eventuell ungeregelten Brexit sorgt auch oder gerade für erhebliche weltwirtschaftliche Skepsis. Mit Blick auf dieses Risikopotenzial dürfte sich die internationale Branchenmesse Mitte März als „wichtiges Stimmungsbarometer“ erweisen. Das prognostiziert die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), betont aber zugleich, dass letztlich die Verbraucher mit ihrem realen Investitionsverhalten entscheiden. Das „professionelle Badgeschäft“ verfüge hier über ein stabiles Fundament und zudem über günstige Perspektiven. Daher könne es der Branche zumindest in der Gesamtbetrachtung durchaus gelingen, 2019 das 10. Wachstumsjahr in Folge zu schaffen.
Positive Signale kommen u. a. von der aktuellen Marktforschung, meldet der Dachverband in seiner Messe-Vorschau. Dazu zähle eine Studie des Ipsos-Institutes. Sie erstrecke sich z. B. auf über 9 Mio. Eigenheimbesitzer in Deutschland, die bis 2020 in ihren Immobilien (größere) Renovierungen planen. Im Ausstattungsbereich behauptete danach das Bad – wie schon vor zwei Jahren – mit 38 % klar seine Position als Investitionsfavorit. Trotz eines deutlichen Anstiegs auf 27 % musste sich die Küche abgeschlagen mit Rang 2 begnügen. Laut der repräsentativen Erhebung brachten es die Nächstplatzierten (Rollläden / Jalousien 20 %, Innentüren 19 %) nur auf die Hälfte der Bad-Quote. Der VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann appelliert daher an die Branche, sich mit ihrer umfassenden Produkt- und Dienstleistungsqualität beim Verbraucher konsequent zu profilieren und zu differenzieren.
An dieser zentralen Aufgabe wirke die Dachorganisation von Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk „nach Kräften“ mit. Zeitgemäße Kommunikationsmedien seien dafür natürlich unverzichtbar. „Meilenstein-Charakter“ habe in dem Kontext das neu aufgesetzte Portal www.sanitaerwirtschaft.de. Es erfülle die klar definierte Anforderung, die unterschiedlichen Usergruppen schnell, flexibel, prägnant und zugleich individuell über die VDS und ihr Leistungsportfolio zu informieren. Für Transparenz und Übersichtlichkeit sorge der leicht „erfassbare“ Aufbau der Website mit den Kernbereichen „Aktuell“, „Markt & Branche“ sowie „Presse“. Bei Letzterem bezeichnet Wischmann den zur „ISH“ startenden Fotopool primär wegen der komfortablen Suchfunktion als „echten Service-Mehrwert“ für Journalisten.
In der Mainmetropole selbst zeige der Branchen- und zugleich Trägerverband der ISH dreifach Flagge. So biete die knapp 200 Quadratmeter große „Waterlounge“ in Halle 3.1, an die sich im Übrigen die ZVSHK-Sonderschau „Pflegebad 2030“ direkt anschließe, interessierten Bad-Profis, Architekten, Planern, Designern und Medienvertretern wieder eine zwanglose Möglichkeit zum Austausch über aktuelle Trends und Entwicklungen. Dazu gehörten auch die Resultate einer neuen forsa-Studie, die aus Anlass der Messe initiiert worden sei und untersuche, wie die Bevölkerung heute zum Thema „Bad und Gesundheit“ stehe. Den fachlichen Mittelpunkt in der „Waterlounge“ bilde zum einen die vertriebsstufenübergreifende Bad-Akademie. Für sie kündigt Wischmann ein neues Konzept an, über dessen Kernelemente man in Frankfurt ebenfalls informiere.
Zum anderen gehe es um die „erfolgreiche Arbeit“ der Aktion Barrierefreies Bad (ABB). Wie fest sich die firmen- und produktunabhängige Initiative inzwischen auch in der Politik etabliert habe, unterstreiche die „jüngste und sehr erfreuliche Nachricht aus Berlin“: Mitte Januar übernahm Peter Altmaier die Schirmherrschaft über das Gemeinschaftsprojekt von VDS und ZVSHK. Im entsprechenden Schreiben des Bundeswirtschaftsministers hieß es u. a.: „Angesichts der demografischen Entwicklung in unserem Land stehen wir gemeinsam vor großen Herausforderungen, auf die wir in allen Bereichen angemessen reagieren müssen. Die Aufklärungskampagne ‚Aktion Barrierefreies Bad‘ ist dabei ein wichtiger Baustein, damit Bürgerinnen und Bürger sich kompetent informieren lassen und die vorausschauende Planung ihrer Bäder in die Hand nehmen können.“ Für die Branche bedeutet das laut Wischmann eine wichtige Bestätigung ihrer Seriosität und ihres Engagements.
Die in Kooperation mit der Messegesellschaft realisierte und im Saal „Europa“ (Halle 4.0) gezeigte Inszenierung „Pop up my Bathroom“ zähle auch zu den konstanten Eckpfeilern der VDS-Beteiligung. Das Trendforum beschäftige sich 2019 mit der (neuen) Bedeutung von Farben im Bad. Es lasse sich dabei von der Erkenntnis leiten, dass Lifestyle-Bäder zunehmend durch Vielfarbigkeit geprägt sind. Folgerichtig machten die Initiatoren 12 Farbtrends aus, die die lange Weiß-Dominanz beenden oder zumindest verringern sollen. Um welche Tendenzen es sich genau handele und wie Farben Planung, Gestaltung und Ausstattung individueller Bäder bestimmten, erlebten die Besucher in der „Colour Selection“. Mut zur Farbe löst, so die Prognose, minimalistische Zurückhaltung als Signal für Eleganz und Designbewusstsein ab. Passend zum zentralen Thema gebe es parallel ein Vortragsprogramm mit in- und ausländischen Experten. Vertiefende Infos liefere die spezielle Website www.pop-up-my-bathroom.de.
Last but not least verdiene natürlich auch der Besuch von Franziska van Almsick besondere Erwähnung. Am 13. März sei die populäre Badbotschafterin „vor Ort“. Für ihren ganztägigen Aufenthalt sähen die Planungen gegenwärtig Interviews, Fotoaufnahmen und einen selektiven Messerundgang vor – flankierende Öffentlichkeitsarbeit inklusive. Eine intensive Publikums-PR stehe ohnehin wieder auf dem VDS-Programm.