Ausgewählte ‘Create’n’connect‘-Projekte
Und das gibt es beispielsweise zu sehen: Durch das Projekt 'Domotex Wood Lifecycle' wird Holz eine zentrale Rolle spielen. Das Konzept und Design von Total Tool Milano stellen den Lebenszyklus von Holz in sieben Schritten, vom Baum im Wald bis zum recycelten Produkt dar. Wert und Vielseitigkeit des natürlichen Materials werden in den Fokus gerückt, um innovative und inspirierende Nutzungsmöglichkeiten für Architekten und Innenarchitekten aufzuzeigen. In vielfältigen Exponaten werden besondere Eigenschaften, Anwendungsmöglichkeiten und Qualitäten des Werkstoffes Holz anschaulich gemacht. Unternehmen aus verschiedensten Bereichen zeigen ihre Produkte wie Naturholzmöbel, Fußböden oder Recyclingplatten in den einzelnen Stationen des Zyklus, um die Produktions- und Lieferkette des nachwachsenden Rohstoffs exemplarisch darzustellen. 'Domotex Wood Lifecycle' wird auch eine Forschungs- und Entwicklungsplattform sein. Besondere Akzente liegen auf Branchentrends wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und innovativer Materialeinsatz.
Für die 'Flooring Spaces' wurde das ‘Connectivity Wheel‘ von Schmidhuber ausgewählt, das visuelle Attraktion und spielerische Interaktion zugleich ist. Besucher können in das Rad einsteigen, es durch eigene Schritte in Bewegung versetzen und so in einer Aktion der Kreation das Spiel der Lichtreflexe farbiger Glasfacetten mit umliegenden Bodenbelägen von Carpet Concept zum Leben erwecken. Das Rad verbindet Licht und Material in einem einzigartigen Erlebnis.
Als Expertin für Kunst urteilte Susanne Kaufmann über die Qualität der eingereichten Projekte aus dem Bereich Art & Interaction. „Netzwerken spielt in der Kunstgeschichte eine wichtige Rolle. Für mich ist das Thema Konnektivität interessant, weil es uns durch die Jahrhunderte begleitet und nun auch auf der Domotex in Form von zwei anspruchsvollen künstlerischen Positionen vertreten ist.“
Die amerikanische Künstlerin Rena Detrixhe setzt Materialien aus der Natur ein, um die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt kritisch zu untersuchen. Für ihre Installation ‚Red Dirt Rug’ verwendet sie rote Erde, die sie im US Bundesstaat Oklahoma gesammelt hat und im Rahmen der 'Framing Trends' zu einem temporären Teppich auslegt. Zunächst siebt sie Erde und verarbeitet diese zu feinem Schlamm, der dann zu einer gleichmäßigen Schicht ausgebreitet wird. Auf der eckigen Fläche nutzt sie Teile alter Schuhsohlen wie Stempel, um geometrische Muster und Ornamente in das feine sandige Material zu prägen. Mit ihrem 'Red Dirt Rug' will die Künstlerin auf die massiven Eingriffe in die Landschaften ihrer Heimat hinweisen, die der Mensch vornimmt, um Bodenschätze wie Erdöl und Erdgas zu erbeuten. ‘Create’n’connect‘ erforsche unsere Beziehung zum Boden, so Rena Detrixhe, daran anknüpfend hinterfrage ihre Arbeit „die Spannung zwischen Natur und menschlichem Einfluss“ und weise „auf die Allgegenwärtigkeit und Kostbarkeit der Erde direkt unter unseren Füßen hin."
Vanessa
Barragão aus Portugal stellt in ihrem Designstudio handwerklich gefertigte
Teppiche für Boden und Wand aus Abfallprodukten der Textilindustrie her. Ihre
Verbindung zum Meer dient als Inspirationsquelle für textile Kunstwerke aus
Recyclingmaterialien, die Unterwasserwelten in Form von dreidimensional
gestalteten Korallenriffen in Techniken wie Häkeln, Makramee oder Stricken
darstellen. Barragão lebt in Porto, wo sich der Kern der portugiesischen
Textilindustrie befindet. Umweltschädliche Einflüsse durch die Produktion
betreffen insbesondere die Ozeane, die 90 % der Luftverschmutzung absorbieren
und sich deshalb erwärmen, erklärt sie. Die Textilkünstlerin möchte mit ihren
Arbeiten zu einem Umdenken für schonenderen Umgang mit der Umwelt beitragen und
zugleich „beim Betrachter ein Bewusstsein wecken für die gefährlichen Folgen,
die mit dem bedauernswerten Aussterben von Korallenriffen verbunden sind.“