Alles neu in Zürich – heute startet Wien
Im November zur Blickfang ins Kongresshaus, das ist schon fast eine Zürcher Tradition. Doch nun wird das Kongresshaus renoviert. Und die Blickfang? Erfindet sich einfach neu. „Nach 20 Jahren im Kongresshaus haben wir ein weißes Blatt geschenkt bekommen“, sagt Blickfang-Geschäftsführerin Jennifer Reaves. „Hier und heute haben wir die einmalige Gelegenheit, unsere Flaggschiff-Messe zu sezieren und auf links zu drehen. Wir brennen darauf, die Pfade zu verlassen, die wir uns in 20 Jahren geebnet haben.“ Wenn die Veranstaltung vom 10. bis 12. November erstmals im Stage One in Oerlikon gastiert, ist sie also nicht dasselbe Event an neuem Ort, sondern befreit sich von Althergebrachtem und schüttelt das Kongresshaus-Flair ab. Reaves verspricht: „Wenn wir am 10. November das Stage One öffnen, erwartet die Besucher keine weitere Messe-Edition, sie erwartet eine neue Blickfang! Ohne Rücksicht auf Gewohnheiten inszenieren wir das Designhighlight des Jahres, wie wir es heute sehen – spitz, präzise und meinungsstark!“
„Die neue Blickfang Zürich“ soll Schlachtruf und Leitmotiv zugleich sein. Weiterhin werden Stil-Liebhaber, Designenthusiasten und Individualisten hier Lieblingsstücke entdecken und Designer persönlich kennen lernen. Doch wird eine Reihe an Veränderungen ein neues Licht auf die Schweizer Designszene werfen. Beispielsweise fällt der Käfig der isolierenden Standgrenzen. Stattdessen widmet sich die 21. Blickfang Zürich Lebenswelten, Meinung und Haltung. Um sich als Aussteller zu qualifizieren, genügt ein gutes Portfolio alleine nicht. Vielmehr muss sich jeder Designer fragen: Wofür stehe ich? Welche anderen Designer haben eine ähnliche Haltung? Welche verborgenen Entwurfshintergründe unterscheiden meine Produkte von Kaufhausware? „Indem wir unter anderem schützende Disziplin- und sogar Standgrenzen aufheben, ermöglichen wir Besuchern, Designstücke im Kontext mit anderen Lieblingsstücken zu entdecken und zu erleben“, erklärt Reaves.
Indem die neue Blickfang Produkte in den Dialog bringt, will sie nicht nur Erstausstellern, sondern auch etablierten Publikums-Favoriten einen nie dagewesenen Rahmen bieten. Reaves betont: „Viele der erfolgreichsten Schweizer Designer wie mf System, Isabel Bürgin oder Irion zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen herausragenden, zeitlosen Entwurf über die Jahre am Markt halten und verfeinern. Mit unserer Neuerfindung im Stage One bieten wir ihnen nach 20 Jahren im Kongresshaus die Möglichkeit, den Wert ihrer Produkte auf eine neue Art zu vermitteln.“ Die Messe will somit Lebenswelten erschaffen, Design-Dialoge entfachen und sonst verborgene Entwurfsprozesse ans Licht bringen.
Heute öffnet außerdem die Blickfang Wien ihre Tore. Bis zum 28. Oktober versammeln sich 150 lokale und internationale Designer im MAK, um ihre Entwürfe der breiten Öffentlichkeit vorzustellen und zu verkaufen. Da nicht nur Wiener Designer, sondern auch das Wiener Blickfang-Publikum weltgewandt ist, sind neben lokalen Labels zahlreiche Newcomer aus 16 Nationen vertreten. Eine besondere, grenzüberschreitende Liebesgeschichte erzählt die Dutch Design Sonderschau, die im Rahmen der aktuellen Veranstaltung in die dritte Runde geht – und diesmal gekommen ist, um zu bleiben.