Feiert in Paris 40. Geburtstag

Vom 12. bis 16. Mai feiert Wilkhahn mit einer umfassenden Ausstellung im Pariser Showroom seinen 40. Geburtstag. In Bildern, Texten und vor allem mit spannenden Exponaten spannt sie einen Bogen von den Anfängen der Wilkhahn Design- und Architekturgeschichte bis hin zu aktuellen Projekten. Deutlich wird der Einfluss des Bauhauses und der Ulmer Hochschule auf die Entwicklung des Möbelherstellers - und offensichtlich, welche Projekte auch in Frankreich Design- und Architekturgeschichte geschrieben haben.
Erste deutsch-französische Annährungen gehen bei Wilkhahn auf die 1960er-Jahre zurück. So entwickelte die Pariser Innenarchitektin Annie Tribél 1968 für Wilkhahn das 'Coupé', eine futuristisch anmutende Sitzmuschel, eigens entworfen für das Théatre de la Ville in Paris. Vier Personen fanden in dem fast schon skulpturalen Möbel Platz, das exakt in das bauseitige Gewölbe eingepasst war - inklusive integrierter Beleuchtung und Telefon.
Wenige Jahre später eröffnete der erste Wilkhahn-Showroom in einem Einkaufszentrum in Le Chesnay, unweit von Versailles. Erfolgreich gelang es dem deutschen Unternehmen, sich als Hersteller ergonomischer Bürostühle zu etablieren, so unter anderem mit dem legendären Drehstuhl '232' von Wilhelm Ritz, einem Schüler der 'Ulmer Hochschule'. Der Schalenstuhl mit dem markanten Drehgelenk verkaufte sich auch in Frankreich bestens. Genauso wie die nachfolgende FS-Linie von Klaus Franck und Werner Sauer, die bis heute von französischen Architekten geschätzt wird.
Anfang der 1990er-Jahre zog der Showroom weiter westlich nach Saint Nom la Brèteche und Wilkhahn setzte sich dafür ein, den ökologischen Wandel auch in Frankreich 'salonfähig' zu machen. Als Symbol hierfür diente der nach umweltgerechten Designleitlinien entwickelte Bürostuhl 'Picto', entworfen von Franz Biggel und Burkhard Schmitz im Büro ProduktEntwicklung Roericht (PER).
Im Jahr 2002 wagte Wilkhahn dann erstmals den Sprung in das Pariser Stadtgebiet: Der Pritzker-Preisträger Dominique Perrault hatte das 'Hôtel Industriel Berlier' entworfen, das der gezielten Ansiedlung von kleineren und mittleren Betrieben gewidmet war. In 2011 schließlich folgte der Umzug in das Herz der französischen Metropole. Der Showroom präsentiert sich in den Räumen einer ehemaligen Kristall- und Glasmanufaktur in der charmanten Rue des Paradies inmitten des 10. Arrondissements.